ÖSTERREICHISCHER KAMERADSCHAFTSBUND
LANDESVERBAND STEIERMARK
Präsidiumssitzung:
Mitgliederwerbung auf Schiene
23. April 2024
In Irdning präsentierte der Landesvorstand die Blaupause dafür, warum ein Beitritt zum ÖKB auch für Jugendliche Vorzüge hat.
"Der ÖKB ist mehr als nur Marschieren!" Mit diesem Zitat von Vz.-Präs. Franz Klamler springen wir direkt zum Ende der Präsidiumssitzung am 19. April in der Festhalle von Irdning, wo der Landesvorstand einen neuen Imagefolder auflegte und das Werbevideo präsentierte. Beides dient als Blaupause dafür, wie Stadt- und Ortsverbände die Jugend zur Mitgliedschaft bewegen können. Natürlich haben repräsentative Traditionen und militärische Tugenden weiterhin Bestand, doch sei man offener geworden; das Patriarchat ist abgeflacht – viele Kameradinnen bekleiden indes hohe Funktionen auf Orts-, Bezirks- und Landesebene. Der natürliche Drang, sich zu messen und sich zu verbessern, kann bei einer Vielzahl von sportlichen Bewerben ausgelebt werden. Die eigentliche Botschaft, fuhr Vz.-Präs. Franz Klamler, der als Regisseur und "Mime" im Clip auftritt, fort, sei jedoch das breite Spektrum des Kameradschaftsbundes: Gemeinschaft und soziale Bindungen, Netzwerke und Kontakte, Weiterbildung und persönliche Entwicklung.
"Ohne Jugend keine Zukunft!"
Den Mitgliederschwund als alte, aber hartnäckige Causa bemühte Präs. Vzlt i. R. Rudolf Behr mit den Worten: "Ohne Jugend keine Zukunft!" Erst kürzlich habe man wieder drei Verbände wegen Funktionärsmangel auflösen müssen; ein Negativtrend, der nicht abreißen will. 5.000 gedruckte ÖKB-Folder sollen daher an Nichtmitglieder verteilt werden. Vorwiegend bei Wehrdienstberatungen bzw. bei Abrüstveranstaltungen in Kasernen, wo dem ÖKB seitens des Bundesheeres eine Stunde Vortragszeit, nicht aber aktives Mitgliederwerben mit Beitrittsformularen eingeräumt wurde. Eine vom Auditorium mit Beifall goutierte Initiative, denn viele junge Männer, die gedient haben, reihen sich heute unter die Kameraden.
Sechs Monate? Acht Monate? Seit der Verkürzung des Grundwehrdienstes vor knapp 20 Jahren reißt diese Debatte nicht ab. Fakt ist, dass sechs Monate nicht für eine adäquate Ausbildung reichen. Dazu hat Österreich als einzige Armee ein Milizsystem in der Verfassung niedergeschrieben, das keine entsprechenden Übungen durchführt. Von Politik und Wirtschaft vorgebrachte Ängste wirken daher kleingeistig, ob der Brisanz, die vom russischen Überfall auf die Ukraine ausgeht, mahnte Präs. Behr. Er werde jedenfalls dranbleiben, weitere sensibilisieren und in seiner Funktion als ÖKB-Chef mehr Einsicht von nachrückenden Volksvertretern fordern.
Hoch motiviert
"Ich bin noch nicht fertig", betonte Präs. Behr, dass Projekte, u. a. die "Geistige Landesverteidigung", vor dem Abschluss stehen. Sein Naturell lässt keine halbe Sache zu, untermauerte er seine Bereitschaft für weitere vier Jahre als Frontmann zu dienen, sofern das von den Mitgliedern gewünscht wird.
Nicht minder motiviert geben sich die Referatsleiter. Landeswehrdienstberater Mjr d. Miliz. ADir RegR Werner Feyertag informierte über die enge Zusammenarbeit mit Verbindungsoffizieren des Bundesheeres, die bei der Ausschreibung, Organisation und Veranstaltungen von Wehrdienstberatungen zur Verfügung stehen. Ing. Anton Allmer pochte erneut auf das Einpflegen von Kontakten in die Homepage: "Zumindest Telefonnummer und E-Mail-Adresse des Obmannes gehören zum Webauftritt des Verbandes." Der Landesinternetreferent arbeitet akribisch an der Aktualisierung von Formularen/Anträgen bzw. habe er unlängst "den neuen ÖKB-Folder sowie das Werbevideo als Download zur Verfügung gestellt". Einen Wildwuchs herrscht bei Bildmaterial. "Bitte die Fotostrecke verwenden"; eine Routine, die die Schnappschüsse auf der Homepage optimal auf allen Endgeräten darstellt, so der Landesinternetreferent weiter.
"Der Knoten ist ein No-Go" Hart ins Gericht ging LdFrauenref. Sabine Ortner mit jenen Kameradinnen, die ihr Halstuch geknüpft und nicht, wie in der Uniformierungsrichtlinie beschrieben, mittels vorgesehener Brosche (erhältlich bei der Fa. Puchmann) tragen. Weiters nützte die Funktionärin den Moment vor dem Rednerpult, um ihre Stellvertreterinnen vorzustellen: Brigitte Zöhrer und Petra Wippel, beide hochdekorierte Funktionsträgerinnen in ihren jeweiligen Bezirksverbänden. Gemeinsam arbeite man – pardon: "Frau" an unterschiedlichen Erfahrungen, Perspektiven und Denkweisen, die zu kreativeren Lösungen, innovativen Ideen und einer vielfältigeren Entscheidungsfindung beitragen können. Das geschieht im Rahmen von Frauensymposien, die sich langfristig in allen Bezirksverbänden etablieren sollen, so LdFrauenref. Ortner, sicher, dass Diversität ein Schlüsselpunkt für den Fortbestand des ÖKB sei.
Erste Bundesmeisterschaft geplant
Als Bezirksobmann des BV Murau rührte Dir. Manfred Pfandl die Werbetrommel für den OV St. Peter am Kammersberg, wo noch heuer die Elite des steirischen Stocksports mit ihren Holzstöcken (olympisch) auf "Daubenjagd" gehen wird. Die Gelegenheit, sich mit den Verhältnissen vertraut zu machen, ergänzt er als Vizepräsident des Bundesverbandes, bieten doch 2025 dieselben Bahnen Bühne für das erste Kräftemessen auf Bundesebene. Stock heil! Ein Statement der Öffentlichkeit holt sich der Bundesverband mit einer Meinungsumfrage zum ÖKB, das binnen Monaten ausgewertet sein dürfte, ein. Mutig, könnte das Feedback doch ebenso erbarmungslos wie ernüchternd ausfallen. Zumindest kennt man danach den Status Quo auf dem Führungs- und Werbestrategien aufgebaut gehören. Zum Ende des aktiven Verbandsjahres will Pfandl seine Verantwortung als Vizepräsident abgeben. Das würde man von ihm erwarten – und, "wenn es Usus sei", dann wird er dem auch Folge leisten.
Kassasturz – gute Zahlungsmoral
Nachhaltige Finanzpolitik brachte LdKass. Franz Hopfgartner aufs Tapet. "Alle Bezirksverbände haben ihre Umlage, eine Säule des Budgets, fristgerecht überwiesen"; die zweite Säule der Jahresfinanzen, Zuwendungen seitens des Landes sowie Verträge mit Sponsoren (Uniqa), liegen, dank Präs. Vzlt Behr, in trockenen Tüchern. Danach jonglierte der Säckelwart auf bewährte Weise mit den Zahlen, stellte Ein- und Ausgaben gegenüber, ehe er einen Abgang von 1.137,05 Euro bilanzierte. Ein Überbleibsel vom Ankauf der Halstücher, kalmierte LdKass. Hopfgartner; das lässt sich "locker stemmen." Beeindruckt von der professionellen Buchführung zeigten sich die Kassaprüfer, deren Antrag auf Entlastung des Kassiers sowie aller weiteren Verantwortlichen einstimmig angenommen wurde.
Eine Gemeinde, zwei Verbände
Eloquent, wie man den LAbg. a. D. Karl Wiedner kennt, moderierte der Protokoll-Chef durch die Versammlung – er begrüßte Persönlichkeiten wie EPräs. Peter Dicker aufs Herzlichste, kündigte die von LdFähnrich-Stv. Helmuth Hasenburger geschulterte Landesfahne an und lobte Bez.-Kdt. Johann Schweiger für seine militärisch korrekte Meldung. Es war zum Teil sein gekonntes Zusammenspiel mit dem Quintett der Musikkapelle Irdning, das die Tagung zum kurzweiligen Vergnügen machte.
Auf "kameradschaftlicher Geisteshöhe" befindet sich Bgm. Herbert Gugganig mit Vz.-Präs. Walter Schwab. Der Ortschef spielte auf die Gemeindefusion vor rund zehn Jahren an, die beinahe das Aus für den OV Donnersbach bedeutet hätte. Vz.-Präs. Schwab und er haben das verhindert, den Mitgliedern die notwendigen Beschlüsse abgerungen. Weiters sprach Bgm. Gugganig von einer gesunden Rivalität der Ortsverbände: Wettbewerbsorientierte Beziehung oder Interaktion zwischen Personen, Gruppen oder Organisationen, die auf konstruktive Weise erfolgt, bringen stets Positives zum Vorschein. Überhaupt dann, wenn man "nach Außen geschlossen auftritt".
Inflationär und elitär
Aus dem Schmelztiegel ließen sich die bei der Präsidiumssitzung überreichten Dekorationen wohl zu einem stattlichen Edelmetall-Barren gießen. Die inflationäre Überreichung von Auszeichnungen mag provokant klingen, war aber durchaus angemessen: Viele der Geehrten, ein elitärer Kreis, haben nach Jahrzehnten in Führungsfunktionen ihren Hut genommen bzw. tragen immer noch die Last der Verantwortung. Für mehr als 30 Funktionärsjahre nahmen Wilhelm Auth, Andreas Sawka, Wolfgang Eisenhut, Ewald Weghofer, Josef Gabriel, Franz Kremnitzer, Josef Putz, Josef Zach, Godfried Herich, Rupert Kerschbaumsteiner, Karl Zirngast und Franz Reif das Große Ehrenzeichen entgegen. Diese Auszeichnung werde für hervorragende Tätigkeiten sowie an hochgestellte Persönlichkeiten verliehen, merkte Laudatorin Vz.-Präs. Renate Haring an, ehe man Johann Pucher, August Adam, Wilhelm Leitl, Herbert Ferk, Johann Gruber Johann Pölzer und Siegfried Feiel das Große Silberne Ehrenzeichen ans Revers heftete. Die höchste Dekoration, die der steirische Landesverband überreicht, das Große Goldene Ehrenzeichen, dürfen MilSuperior a. D. Msgr. Mag. Wolfgang Koschat, und EBO Heinz Lausecker tragen.
Aus Wien hatte Vz.-Präs. Dir. Manfred Pfandl die Goldene Medaille des Bundesverbandes für Vz.-Präs. Franz Klamler, das Silberne Bundesverdienstkreuz für LdInternetref. Ing. Anton Allmer und das Bundesehrenkreuz in Gold für LdKass. Vizebgm. Franz Hopfgartner mitgebracht. Das Engagement von Präs. Rudolf Behr spiegelt das Große Silberne Bundesehrenzeichen wider.
Schlusswort
Den Tagesordnungspunkt "Allfälliges" nutzte Markus Tanner, seit Kurzem neuer Bezirksobmann des BV Leoben, für das perfekte Schlusswort. Er stellte jegliche Unbill ins Abseits, gelungene Aspekte in den Vordergrund. Seiner Auffassung nach, sollten Versammlungen stets mit positiven Aspekten enden, was zu einer konstruktiven Atmosphäre führe: "Wenn Menschen sich gut fühlen und eine Verbindung zu den besprochenen Themen haben, sind sie eher bereit, aktiv an der Umsetzung von Entscheidungen teilzunehmen."
Text & Foto: Ewald Hofer
Bildbeschreibung: Nicht die Hände in den Schoß legen und verwalten – im Gegenteil: Jetzt wird verstärkt um junge Mitglieder geworben
Informationsoffensive in Spielberg
17. Februar 2024
Als der erste Gast in Spielfeld eintrifft, ist Präsident Vzlt Rudolf Behr bereits da: Er sucht den Kontakt, begrüßt jedes Mitglied persönlich und schüttelt Hände. Beim ersten Präsidentenempfang verlangt der ÖKB-Chef Selbstreflexion – ein (unbequemer) Blick in die Seele des ÖKB
Die "Burg" in Spielberg wählte Organisator BO Ing. Harald Schlager am 17. Februar als Destination für den ersten Präsidentenempfang. Ein von Protokollzwängen befreites, formloses Treffen aller steirischen (Bezirks-)Obmänner bzw. Referatsleiter, die den Informationsaustausch zwischen Basis, den Orts- sowie Stadtverbänden, und dem Establishment, der Landesspitze, suchen. Obwohl wirklich informell war die Versammlung dann doch nicht. Immerhin konnte LdKdt. Karl Urbanitsch 146 Funktionäre im Ornat und zwei Fahnen an Präs. Vzlt Rudolf Behr melden. Kaum hatte die Musikkapelle das "Arbeitsgerät" abgelegt, stieg Präs. Behr mit den Klausuren des Landesverbandes ins Geschehen ein. Des Öfteren hat man sich getroffen, Umgesetztes evaluiert, Details erörtert, Ideen verworfen. Dabei wurde das Ziel jedes Mal deutlicher gemacht: der Fortbestand des ÖKB.
Stiefkind Homepage
Viel Geld ist in die neue, kontinuierlich aktualisierte Homepage geflossen, die allen modernen Anforderungen gerecht wird. Darum lässt sich das Content-Management-System auch intuitiv mit Inhalt füllen, garantiert LdInternetref. Ing. Anton Allmer. Kritik richtete sich daher an jene Verbände, die weder Kontakte der Funktionäre noch Berichte von Aktivitäten online vorweisen können. "Eine große Chance geht verloren, wenn wir unsere Aktivitäten nicht effektiv kommunizieren", mahnte Präs. Behr, "dazu bietet der Webauftritt mit abrufbaren Formularen, Antragsvorlagen und der Terminübersicht wertvolle Hilfestellung für Funktionäre."
Imagepolitur: Netzwerken und Aktionen
Auflösungen von Ortsverbänden nehmen zu!" An diesem Samstagmorgen ging es dem Präsidenten darum, die Wahrheit ungeschönt zu präsentieren. Was es braucht, ist Selbsterkenntnis und die Auseinandersetzung mit den Facetten des Kameradschaftsbundes, denn "Aufgeben ist keine Option!". Demografische Entwicklungen als Ursache lässt Behr nicht gelten – er selbst habe nach dem Grundwehrdienst nichts über die Kameraden gewusst, wurde schließlich von seinem Großvater eingeschrieben und steht heute als Präsident vor dem Auditorium. Engagiert mit deutlicher Linie: Geschlechterstereotypen müssen überwunden werden, dass Kameradinnen in allen Bereichen unserer Gesinnungsgemeinschaft die gleichen Möglichkeiten haben wie Männer. Politik hat im ÖKB nichts verloren. Völlig antiquiert, ja absolut deplatziert ist das Festhalten an Nationalsozialistischen Gedankengut. Junge Mitglieder will der ÖKB-Chef rechtzeitig im Vorstand sehen. Aktionen, die die nachrückende Generation von einer Mitgliedschaft überzeugen sollen, sind bereits über den Planungsstatus hinausgewachsen: Regisseur bei einem Werbevideo ist Vz.-Präs Franz Klamler, LdJugendref. Markus Kiendler, BSc, organisiert ein Brauchtumsschießen, LdWehrdienstberater Mjr d. M. Adir. RR Werner Feyertag forciert den Service Wehrdienstberatung. Mit der geistigen Landesverteidigung, ein von LdÖffentlichkeitsbeauftragten Rudolf Lobnig injiziertes Pilotprojekt für Abrüster, und ein beigelegter Infofolder im Stellungsschreiben des steirischen Militärkommandos sollen Heimatverbundenheit geschürt und eine Identifikation zu Kulturträgern wie dem ÖKB gefördert werden.
Aus der Ideenschmiede, den Landesklausuren, kommt u. a. der jährliche Kameradentag – in diesem Jahr ein gemeinsames Radfahren für karikative Zwecke. Orts- und Stadtverbände sollen an einem definierten Termin Radwandertage veranstalten, wobei das Startgeld an bedürftige geht, Einnahmen aus Verlosungen, Frühschoppen, Grillen etc. im Verband verbleiben.
Statuten – Courage – Fahnenkunde
Obwohl die aktualisierten Statuten auf der Homepage zum Download bereitliegen, arbeiten viele Vorstände noch mit veralteten Reglements. Damit ist für rechtliches Unbill Tür und Tor geöffnet, mahnt Präs. Behr, der als Beispiel Auflösungen anführte. "Oft weiß der Landesverband nichts vom Aus eines Verbandes, obwohl es hierfür detaillierte Vorgaben gibt, zu denen eine außerordentliche Generalversammlung sowie die Kassaprüfung durch den Landesverband gehören.
Nachdem der Überdruck von acht Seiten im Jahr 2023 aus Rücklagen finanziert wurde, muss der Landesvorstand den Sparstift ansetzen. Für die kommenden vier "Courage-Ausgaben" sind 40 Seiten budgetiert. Das Kürzen bzw. das Selektieren von Artikeln lässt sich deshalb nicht vermeiden.
Bestens belesen in der Vexillologie sind LdKdt. Karl Urbanitsch und LdAuszeichnungsref. Ing. Allmer, die auf einige Fauxpas hinwiesen: Während Fahnenversorgungen mit einem Marsch inszeniert gehören, haben Fahnenabordnungen beim Abspielen der Landes- oder Bundeshymne stramm zu stehen. Die österreichische Fahne mit Bundeswappen darf nur gehisst werden, wenn man auch ausländische Fahnen hochzieht.
Etablierter Informationsaustausch
Als auf der Agenda der Punkt "Fragen" auftaucht, konfrontierten die Kameraden ihren Präsidenten mit ihren Anliegen, die Behr weitgehend beantwortete. Es wurde rege, aber kultiviert diskutiert, was zeigte, dass der Korps- und Kameradschaftsgeist im Gros der Funktionäre tief verankert ist. Der erstmalig abgehaltene Präsidentenempfang hat sich etabliert. Sehr gut! Denn durch die Betonung gemeinsamer Werte und den offenen Zugang zum Puls der Zeit kann der ÖKB eine starke und resiliente Einheit bleiben, die gemeinsam Höhen und Tiefen durchsteht.
Text & Foto: Ewald Hofer
Bildbeschreibung: Präs. Vllt i. R. Rudolf Behr mit BO Ing. Harald Schlager (li.), Verantwortlicher für die Organisation des Präsidentenempfangs in Knittelfeld
Präsidium lobte Präsidenten
3.12.2023
Projekte sind abgeschlossen, viele weitere auf Kurs. Finanziell steht man auf gesunden Beinen – Vzlt Rudolf Behr füllt seine Rolle als Präsident aus.
So viel ist sicher, dem Bundesheer wird heuer ein herber Verlust beschert: Vzlt Rudolf Behr steht kurz vor seinem verdienten Ruhestand als Berufssoldat. Bleibt mehr Zeit für "seinen" Kameradschaftsbund– obwohl: Den Nimbus als "Macher", als einer, der Missstände nicht bloß anspricht, sondern an Lösungen arbeitet, hat sich der bevorstehende Neopensionär in den letzten zwei Jahren längst verdient. Projekte wie die "Homepage neu" sind umgesetzt, Landesförderungen nach guten Gesprächen gesichert. Ebenso streng wie zu sich selbst ist der Präsident zu den Referatsleitern, denen er im Nacken sitzt, sie anspornt, Geplantes zu verwirklichen; ohne ihnen den Handlungsspielraum einzuschränken. non-Direktives Motivieren ermöglicht kreatives Arbeiten. Aber der Reihe nach ...
Harsche Worte
Grippe, Corona und starker Schneefall haben das Auditorium bei der Präsidiumssitzung am Samstag, dem 2. Dezember, in der Feuerwehr- und Zivilschutzschule (Lebring) dezimiert. Dennoch kann Präs. Behr nach der Meldung von LdKdt. Karl Urbanitsch die Beschlussfähigkeit melden.
"Ausrutscher oder steckt mehr dahinter?" Als Affront bezeichnete er die überschaubare Gästezahl aus der Obersteiermark und dem Mürz-/Murtal beim Landesfahnentreffen im Herbst. "Wehret den Anfängen", mahnt Präs. Behr, hinter der Causa einen Vorsatz vermutend: "Den ich keinesfalls dulden werde." Einer Zwei-Klassen-Gesellschaft bzw. der Aufspaltung der Steiermark müsse man entschieden entgegentreten; einen "langsamen, aber sicheren Tod des Kameradschaftsbundes verhindern". Ferner haben es sich die bemühten Landesfunktionäre sowie das beflissene Veranstaltungsteam um BO Markus Poscharnik solch ein beschämendes Verhalten nicht verdient.
In puncto Mitgliederwerbung sind zwei Pakete – ein ÖKB-Folder und ein Werbevideo, das im Besonderen die Jugend ansprechen soll – auf Kurs. An Letzterem arbeitet Vz.-Präs. Franz Klamler mit einem Professionisten.
Ein Empfang des Präsidenten für Vorstands- und Präsidiumsmitglieder sowie für alle Obmänner der Stadt- und Ortsverbände steht 2024 (voraussichtlich im Februar) auf der Agenda. Die Gelegenheit für Funktionäre, um Anregungen oder Fragen auf das Tapet zu bringen. Offen bleiben auch Termin und Veranstaltungsort für die Aktionswoche 2024. Die Idee dahinter: beim gemeinsamen Radfahren Spenden für karikative Zwecke sammeln.
Balsam auf Herz und Seele
Seiner Verpflichtung als Landeskassier kommt Vizebgm. Franz Hopfgartner mit dem Voranschlag für das kommende Verbandsjahr nach. Rücklagen bleiben unberührt, vollzog der Säckelwart einen geistigen Luftsprung, der den Besuch beim Kardiologen aufschieben kann: "Balsam auf Herz und Seele" sind die in den kommenden Jahren budgetierten Landesförderungen, die "unser Präsident dem Landeshauptmann abringen konnte". "Mach in diesem Tempo weiter", rühmte LdKass. Hopfgartner ob der günstigen Finanzlage, die, wenn man geschickte Liquiditätsplanungen anstellt, sogar einen Zinsgenuss bringt.
Handarbeit. Hundert Prozent Seide. Die Qualität des Halstuchs, ein Accessoire für Kameradinnen, ist unumstritten; das Agieren mancher Mitglieder sehr wohl: Von unverfrorenen, teils sogar kränkenden Anfragen bezüglich Lieferzeiten und Kosten bittet LdFrauenref. Sabine Ortner Abstand zu nehmen. Schlimmer noch ist es, wenn das von ihr entworfene Kameradinnenhalstuch unerlaubt mit minderwertigeren Materialien kopiert und damit eine einheitliche Uniformierung mit Füßen getreten wird.
Neuer Bundesbewerb
Den tiefen Einblick in die Gesellschaft sucht der Bundesverband. Vz.-Präs. d. BV Dir. Manfred Pfandl berichtete von einer Erhebung, die man in Auftrag gegeben hat. Das Ergebnis soll offenlegen, wie der ÖKB von der Allgemeinheit wahrgenommen und bewertet wird.
Sein Impuls, ein Stockschießen für alle Landesverbände, wurde in Wien positiv angenommen. St. Peter am Kammersberg bietet demnach Bühne für den Bewerb der Superlative: Schützinnen und Schützen bester Güte dürfen 2024 nach Bundesgold greifen.
Stimmen aus den Referaten
Richtlinie ist auch das Stichwort für LdInternetref. Ing. Anton Allmer. In Anträgen für Dekorationen müssen Leistung und Dienstzeit der Ausgezeichneten entsprechend formuliert sein, die Interkalarfrist muss eingehalten werden. Dazu bleiben viele Ortsverbände beim Pflegen der Kontakte von Funktionsträgern säumig, was die Homepage als wichtige Datenbank und Informationsquelle ad absurdum führt.
LdKdt. Urbanitsch verweist auf die korrekte Fahnenversorgung. Zelebriert gehört dieser Akt mit dem 47er Regimentsmarsch, keinesfalls aber mit der Bundes- bzw. Landeshymne. Das wäre ein Fauxpas.
Mit einem eigens für die Jugend organisierten Brauchtumsschießen wollen LdJugendref. Markus Kiendler, BSc, und LdSchussmeister Gernot Peroutka neue Mitglieder binden. Überbordende Kosten zwingen 2024 zu einer Reduktion auf 40 Seiten, kündigte das Pressereferat für die "Courage" an.
In diesem Sommer haben Hochwässer schwere Verwüstungen in der südlichen Steiermark hinterlassen, weiß LdSozialref. HR Dr. Helmut-Theobald Müller. Das Gremium hat drei Mitgliederfamilien, die die volle Wucht der Unwetter am eigenen Besitz erleben mussten, als Spendenempfänger geprüft und befürwortet. 2.000 Euro je Familie wurden im Rahmen der Tagung übergeben.
Allfälliges
Reges Verbandsgeschehen und damit einhergehende Terminkollisionen seien der Grund für das Ausbleiben. Ein einmaliger Ausrutscher, aber sicher kein Versuch, einen Keil zwischen obere und südliche Steiermark zu treiben. Sowohl Vz.-Präs. Walter Schwab als auch BO Ing. Harald Schlager entschuldigten sich für die karge Teilnahme am Landestreffen. Der Bezirksobmann von Knittelfeld stellte unterdies die Organisation des Präsidentenempfangs in Aussicht.
BO Poscharnik kalmierte seitens des BV Deutschlandsberg: "Trotz aller Unbill, die Veranstaltung bot das Besondere für die Gäste."
Ehrungen und Kooptierungen
Sie bringen ideelle Werte mit und Engagement, rückte Präs. Behr jene Mitglieder ins Rampenlicht, die aus seinen und den Händen von Obst Gernot Neugebauer, MSD, Dekorationen entgegennehmen durften. Obstlt Georg Pilz, Obstlt Udo Koller und LdPresseref. Ing. Ewald Hofer heftete man das Goldene Verdienstkreuz des Landesverbandes ans Revers. Den Einsatz von Landessyndikus HR Dr. Peter Piffl-Perčevic spiegelt das Goldene Ehrenzeichen wider. Um den Hals tragen Obm. Karl Zirngast, Obm. Herbert Lafer, Bez.-Schf. Johannes Senekowitsch, Obm. Siegfried Fink, BO Manfred Gläsel und Obm. Friedrich Schauer das Große Ehrenzeichen (mehr als 30 Jahre Funktionärstätigkeit). Landesprotektor LT-Präs. a. D. Prof. Franz Majcen und Vz.-Präs. Dir. OSR Günter Schneider wurden mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen dekoriert. Über die höchste Auszeichnung, die der steirische ÖKB vergibt, das Große Goldene Ehrenzeichen, dürfen sich BO Josef Zingl, Vz.-Präs. Ing. Johann Harrer und Vz.-Präs. Franz Zungl freuen.
In das Präsidium stieg Roland Nerwein als Landesinternetreferent-Stellvertreter auf. Sabine Ortner beerbt Mag. Ingrid Skraba mit der Funktion Landesfrauenreferentin; Brigitte Zöhrer und Petra Wippel werden als ihre Stellvertreterinnen kooptiert.
Eine neue Zeit
Neben den Klängen des Quintetts aus Lebring-St. Margarethen füllten im zweiten Teil der Versammlung auch die Ehrengäste den Saal. Einleitende Worte sprach Feuerwehrschulleiter OBR DI (FH) Gerhard Grain, ehe Vz.-Präs. Vzlt Riccardo Skringer Grüße für die Unteroffiziersgesellschaft, Obst Neugebauer jene des Militärkommandanten überbrachten. Demokratiepolitisch sind neue Zeiten angebrochen. Dass militärische Konflikte vermieden, der Fokus auf friedlichen diplomatischen Lösungen liegen muss, versteht sich von selbst. Was Obst Dr. Karl Bauer, Präsident der Offiziersgesellschaft, nicht nachvollziehen kann, ist die Einstellung der heutigen Gesellschaft: "Mehr als zehn Prozent glauben nicht an die Wissenschaft und an die Demokratie bzw. weit mehr sehen davon ab, im Ernstfall unsere Republik mit der Waffe zu verteidigen." Wenn sich auch die monetäre Situation verbessert hat, in Nöten sieht sich das Heer beim Personalstand.
Obst Dieter Allesch dankte für das gute Ergebnis bei den Friedhofssammlungen. Mit dem restaurierten Kriegerdenkmal am Hauenstein verdeutlichte der ÖSK-Geschäftsführer, dass die Spenden verantwortungsvoll eingesetzt werden.
Schlusswort
Beste medizinische Versorgung und ein gelebtes Ehrenamt, in dem sich Menschen um das Wohl anderer kümmern – zu mehr kollektiver Zufriedenheit appellierte LT-Präs. a. D. Prof. Franz Majcen. Wie der ÖKB die Neutralität interpretiert und mit einer Stimme kommuniziert, wird in den Ministerien wohlwollend aufgenommen, so der Landesprotektor weiter. Und obwohl Msgr. Mag. Wolfgang Koschat das abschließende Gebet zelebrierte, so war es doch LT-Präs. a. D. Majcen, der auf gewohnt pointierte Weise den Schlusspunkt setzte: "Ich wünsche allen, dass es nach der ‚stillen Zeit‘, etwas ruhiger wird."
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