Am 31. Jänner 1878 ersuchte das Gründungskomitee die löbliche kaiserlich-königliche Bezirkshauptmannschaft in Feldbach um die Genehmigung zur Gründung eines Militär-Veteranen-Vereines in der Pfarrgemeinde Paldau. Das Gründungskomitee bestand aus:
- Franz SÜSS, Obmann Grundbesitzer und Handelsmann
- Josef PROMITZER, Schriftführer Grundbesitzer
- Thomas GRASMUG, Kassier Grundbesitzer
Der Militär-Veteranen-Verein zu Paldau wählt sich den Hl. Martinus als Vereinspatron, hat seinen Sitz in Paldau und führt das Siegel mit der Inschrift:
Militär - Veteranen - Verein zu Paldau 1878
Zweck:
- Die Unterstützung hilflos gewordener Veteranen,
- Aufrechthaltung des guten Geistes,
- die Pflege aller im Dienstreglement für die k.u.k. Armee abgehandelter, daher jedem
- Veteranen genau bekannten militärischen Tugenden wie:
- Treue und Anhänglichkeit zu Kaiser und Vaterland,
- Gottesfurcht, Ehrenhaftigkeit und Rechtschaffenheit,
- Achtung vor dem Gesetz,
- Gemeingeist,
- Liebe zur Reinlichkeit,
- Mäßigkeit und Pünktlichkeit in Ausübung der Pflichten.
Durch eifrige Pflege dieser Tugenden und Eigenschaften wird der Verband ein geachtetes und nützliches Glied der bürgerlichen Gesellschaft sein und bleiben.
Mitwirkung:
Bei hohen kirchlichen und vaterländischen Feierlichkeiten wirkt der Militär-Veteranen-Verein in würdiger Weise durch Ausrückung einer Abteilung mit.
Die k.u.k. Statthalterei teilte am 9. Februar 1878 dem Generalkommando Graz mit, dass in Paldau, Bezirk Feldbach, ein Militär-Veteranen-Verein, mit den bei diesen Vereinen üblichen Statuten, gegründet wurde.
Bewilligung zur Führung einer Fahne:
Am 21. März 1878 übermittelte die k.u.k. Statthalterei dem k.u.k. Generalkommando in Graz das Gesuch des Militär-Veteranen-Vereines Paldau um die Bewilligung zur Führung einer Fahne mit dem Reichsadler.
Am 3. August 1878 teilt das k.u.k. Ministerium des Inneren mit:
"Seine k.u.k. Apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 31. Juli 1878 dem Militär-Veteranen-Verein in Paldau die Führung des Reichsadlers auf einer Seite der Vereinsfahne mit dem Allerhöchsten Namenszuge und auf der Fahnenstangenspitze allergnädigst zu bewilligen geruht".