
Chronik
Geschrieben von Johann Trost ergänzt von Johann Bergmann.
Von Kriegsteilnehmern des Ersten Weltkrieges wurde im Mai 1919 ein "Heimkehrerverein" gegründet. Gründungsmitglieder waren der Feldwebel Johann Berger, zugleich Gründungsobmann, und die Brüder Franz und Andreas Höllerbauer. Da in den Kriegshandlungen im April/Mai 1945 alle Unterlagen in Verlust gerieten, kann für die Zeit davor kaum etwas gesagt werden. Die Pfarrchronik meldet nur die Existenz eines Kriegerdenkmals zum Jahr 1923 und dessen Neueinweihung am 22. Juni 1924, nichts Weiteres aber vom Heimkehrerverein – Näheres bei "Das Kriegerdenkmal".
Nach dem Zweiten Weltkrieg versammelten sich auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Andreas Höllerbauer die Kameraden der beiden Weltkriege am 30. Mai 1950, um die Gründung eines "Unterstützungs- und Wohltätigkeitsvereins" ehemaliger Kriegsteilnehmer in die Wege zu leiten. Sie beschlossen die Gründung eines solchen Vereins, es wurden Statuten ausgearbeitet und um deren Genehmigung bei der Sicherheitsdirektion in Graz angesucht. Dem provisorischen Vorstand gehörten folgende Kameraden an:
Obmann: | Andreas Höllerbauer | Bürgermeister und Bauer |
Obmann-Stv.: | Franz Karner | Hilfsarbeiter |
Schriftführer: | Felix Graf | Tischlermeister |
Kassier: | Vinzenz Moser | Schmiedemeister |
Obmann Andreas Höllerbauer
Im März 1951 wurden die Statuten von der Sicherheitsdirektion genehmigt und die erste Jahreshauptversammlung fand am 6. Jänner 1951 statt. Weil der Schriftführer Felix Graf nach Graz verzogen war, wurde Pfarrer Hermann Wieser zum neuen Schriftführer gewählt.
Der neue Verein stellte sich als erste und wichtigste Aufgabe sofort nach der Gründung im Jahr 1950 die Bergung und Zusammenlegung der im Gemeindegebiet und Umgebung gefallenen Soldaten in einem gemeinsamen Soldatenfriedhof, dessen feierliche Einweihung schon am 30. September 1951 stattfand. Im Jänner 1951 fand bereits der erste Kameradschaftsball statt, dessen Reingewinn von ATS 1.941,- zum weiteren Ausbau des Soldatenfriedhofes verwendet wurde.
Am 17. März 1951 wurden die Statuten von der Sicherheitsdirektion genehmigt und der Vereinsvorstand bestätigt. Weiters wurde mittels Bescheid die Genehmigung erteilt, bei Begräbnissen und Festen mit vier Böllern schießen zu dürfen; Schussmeister war Gustav Gott,Gehilfe Friedrich Schiester. Im Herbst 1951 wurde beim Obmännertag in Graz der Unterstützungs- und Wohltätigkeitsverein in "Österreichischen Kameradschaftsbund" umbenannt.
Bei der JHV am 15. Februar 1953 legte Obmann Höllerbauer sein Amt zurück und die Neuwahl brachte folgendes Ergebnis:
Obmann: Vinzenz Moser
Obmann-Stv.: Rupert Schwingersbauer
Schriftführer: Hermann Wieser
Kassier: Franz Hofstätter
Fahnenträger: Josef Hiebler
Fahnenoffizier: Alois Schrammel
Obmann Vinzenz Moser
Der scheidende Obmann Andreas Höllerbauer wurde von der Versammlung einstimmig zum Ehrenobmann ernannt. Weiters wurde die Anschaffung einer neuen Vereinsfahne bei der Fa.Ortner in Graz beschlossen und die Fahnenweihe bereits im Juli 1953 durchgeführt. Der Verkauf der Fahnennägel erbrachte Einnahmen von ATS 8.360,-. Diese Nägel zieren noch heute die Fahnenstange der Vereinsfahne. Der Reingewinn beim Fest der Fahnenweihe belief sich inklusive der Spenden der Patinnen auf ATS 2.630,-. Fahnenmutter war Frau Baronin Mariavon Lenz, die Fahnenpatinnen: Gertrude Posch, Johanna Lueger, Margarete Ganster, Heidi Kern und MariaWetzelberger.
Am 7. Juni 1954 (Pfingstmontag) wurde die Weihe des neuen Kriegerdenkmals durchgeführt und 1955 wurden für die Kameraden des OV einheitliche Hüte angeschafft. Der Musikkapelle wurde damals ein Zuschuss von ATS 400,- bewilligt, der jedes Jahr an den Musikverein zu entrichten ist und zurzeit Euro 220,- beträgt.
Im Jahr 1957 wurde mit Ewald Lechner das erste Mitglied des ÖBH im OV aufgenommen. Der Mitgliederstand betrug damals 105 Kameraden. Ebenfalls in diesem Jahr wurde die bisher im Gasthof Breineder aufbewahrte Vereinsfahne im neuen Gemeindehaus untergebracht.
Bei den Neuwahlen am 26. Dezember 1958 wurden folgende Funktionäre gewählt:
Obmann: Friedrich Schiester Obmann-Stv.: Rupert Schwingersbauer
Kassier: Franz Hofstätter Kassier-Stv.: Alois Schrammel
Schriftführer: Hermann Wieser Schriftführer-Stv.: Johann Trost
Fähnrich: Josef Hiebler Fahnenoffiziere: Posch Johann und Ganster Johann
Obmann Friedrich Schiester
Am 18. September 1959 wurde das 40-jährige Bestandsfest gefeiert. Unter den Ehrengästen waren unter anderen Bezirkshauptmann HR Dr. Stibenegg, NRWeidinger und der Abt des Stiftes VorauPrälat Gilbert Prenner. Die Fahnenmutter Baronin Maria von Lenz war mit allen Fahnenpatinnen ebenfalls anwesend.
Im Jahr 1967 wurde die erste Zimmergewehrschießanlage mit Gewehr vom OV angekauft und eine Böllerschusskanone angeschafft. Preis: ca. ATS 2.500,-. Sie ist bis heute in Verwendung. 1967 betrug der Mitgliederstand rund 100 Kameraden. Ab 1972 wurde die Jahreshauptversammlung nicht mehr wie bisher am 26. Dezember durchgeführt, sondern am zweiten Fastensonntag.
1974: Der Mitgliederstand beträgt 134 Kameraden, davon zwei Ehrenobmänner, zwei Ehrenmitglieder, fünf Teilnehmer des Ersten Weltkrieges, 54 Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges und 71 Kameraden des ÖBH. Das Eigentum des OV bestand im Jahr 1974 aus folgenden Gegenständen: 1 Fahne mit Zubehör, Aufbewahrungskasten für die Fahne, 1 Luftdruckgewehr mit Scheibenzug, 1 Festschusskanone, 1 Messgewand samt Altartücher und Kelch, 4 Kerzenleuchter aus Schmiedeeisen, Anteil am Vervielfältigungsgerät und eine eiserne Leiter.
Im Jahr 1976 wurde der langjährige Obmann-Stv. Rupert Schwingersbauer zum Ehrenmitglied ernannt.
1977 erklärte sich der Gastwirt Helmut Breineder bereit, für das Zimmergewehrschießen einen Raum zur Verfügung zu stellen. Am Soldatenfriedhof Mönichwald wurden von unbekannten Tätern 52 Stahlhelme entwendet.
Am 15. August 1979 wurde die restaurierte Gedenkkapelle am Hochwechsel eingeweiht. Bei herrlichem Wetter konnte Obmann Schiester OV aus Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark mit 27 Fahnen sowie eine große Anzahl der Zivilbevölkerung begrüßen. Der Zimmergewehrschießstand wurde vom Gasthaus Breineder in das Gasthaus Hold verlegt. Grund: Kein Zutritt für Unbefugte und das Schießlokal ist beheizbar.
Mitgliederstand1980:150 Kameraden, davon 3 Teilnehmer des Ersten, 57 Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges und 90 Kameraden des ÖBH.
Das Fest des 60-jährigen Bestandes sowie die Weihe des Reservistenfahnenbandes verbunden mit einem Bezirks-Treffen wurde vom 7.-8. Juni 1980 durchgeführt. Zum Festobmann wurde Obmann-Stv. Johann Trost jun. eingeteilt.
1981 gab Obmann Schiester seinen Rücktritt als Obmann des OV bekannt und bedankte sich bei den Ausschussmitgliedern für die 23-jährige Zusammenarbeit. Die Friedhofbetreuung der beiden Friedhöfe für das ÖSK wird er weiterhin erledigen. Die Neuwahl bei der JHV am 14. März 1982 brachte folgendes Ergebnis:
Obmann: Johann Trost jun. Obmann-Stv.: Simon Haibl
Kassier: Heribert Schwengerer sen. Kassier-Stv.: Heribert Schwengerer jun.
Schriftführer: Johann Trost sen. Schriftführer-Stv.: Friedrich Kaindlbauer
Fähnrich: Johann Gruber (Reifbach) Fähnrich-Stv.: Alfred Lechner
Kasserprüfer: Peter Bergmann und Franz Jeitler
Im Jahr 1983 wurden die ersten Bez.-Schimeisterschaften in St. Jakob im Walde in Form eines Riesentorlaufes und ebenfalls in diesem Jahr das erste Bez. Eisstockturnier in Stubenberg durchgeführt. Diese Sportveranstaltungen wurden eine ständige Einrichtung des BV.
1984 konnte in Absprache mit Gastwirt Helmut Breineder das Schießlokal für das Zimmergewehrschießen im Keller seines Gasthofes installiert werden. Die Arbeiten sowie die Kosten wurden vom OV getragen. Mitgliederstand: 154 Mitglieder, davon zwei Teilnehmer des Ersten, 55 des Zweiten Weltkrieges und 97 des ÖBH.
Bei der 4. Vereinsmeisterschaft im Zimmergewehrschießen des OV vom 16.-19. Mai 1985 im Gasthaus Breineder wurden Vereinsmeister: 1. Franz Kraußler, 2. Bruno Maierhofer und 3. Alois Schrammel.
Am 19. Juni 1988 fand die feierliche Weihe der restaurierten Fahne mit 350 Kameraden und 23 Fahnen aus Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark statt. Die Finanzierung der Fahnenrestaurierung wurde durch eine Bausteinaktion sowie mit Spenden der Fahnenpatinnen durchgeführt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ATS 46.000,-. Als Dank an die Fahnenpatinnen wurde vom OV ein Erinnerungsfahnenband mit den Namen der Fahnenpatinnen angeschafft, welches bei den Ausrückungen immer an der Fahne befestigt ist:
Gertrude Posch | Maria Kraußler | Johanna Schwengerer |
Ingrid Gruber | Maria Schwengerer | Christine Gletthofer |
Cäcilia Fally | Christa Posch | Heidi Faustner |
Anni Schiester | Maria Breineder | Martina Freiberger |
Maria Haibl | Gertrude Schwengerer | Marianne Krogger |
Im Jahr 1994 wurde der OV mit der Durchführung der Bez.-Meisterschaften im Eisstockschießen beauftragt und gemeinsam mit der Musik die Bez.-Meisterschaften im Schilauf durchgeführt. Bei der Bez.-Meisterschaft im Scharfschießen in Pinkafeld wurde Kamerad Herbert Prettenhofer Bezirksmeister.
Bei der Gedenkmesse am Hochwechsel am 15. August 1999 war der Bundesminister für LVDr. Werner Fasslabend persönlich anwesend. Weiters war eine Abordnung der Deutschen Bundeswehr mit 15 Kameraden unter Kdt HFW Peter Knipping vertreten.
Der jährliche Mitgliedsbeitrag belief sich bis 1978 auf ATS 30,-, ab 1979: ATS 50,-, ab 1997: ATS 70,-, ab 2000: ATS 100,- und seit 2003: Euro 8,-.
Was zählt zu den wichtigsten Tätigkeiten des OV Mönichwald: Besuch der Bezirkstreffen, Gründungsfeiern, Gedenkmessen, Gratulationen der Kameraden ab dem 70. Geburtstag und bei Ehejubiläen. Er geleitet die verstorbenen Kameraden mit Musik und Fahne auf seinem letzten Weg sowie die Pflege der Kameradschaft. Auch beide Soldatenfriedhöfe werden vom OV gepflegt. Zu den sportlichen Aktivitäten des OV zählen das Stockschießen auf Asphalt und Eis, Schifahren und Scharfschießen beim Bundesheer am Schießplatz in Pinkafeld. Bis vor einigen Jahren war das Zimmergewehrschießen ebenfalls eine Sportart, welche im OV ausgeübt wurde, doch das Interesse der Kameraden lies wegen mangelnder Trainingsmöglichkeit nach, weshalb diese Sportart zurzeit nicht ausgeübt wird.
Die bisherigen Obmänner: Ehrenmitglieder:
1950-1952 Andreas Höllerbauer Pfarrer Hermann Wieser † 1998
1953-1958 Vinzenz Moser Alt.-Bgm. Ferdinand Ganster † 1994
1959-1981 Friedrich Schiester Obm.Stv. Rupert Schwingersbauer † 1979
1982-2003 Johann Trost Pfarrer Franz Hartbauer † 2003
2003- Anton Krogger Johann Ganster † 2006
Alt.-Bgm Josef Schwengerer
Ehrenobmänner:
Andreas Höllerbauer † 1985
Vinzenz Moser † 1985
Friedrich Schiester † 1994
Johann Trost 2006
Bei den Neuwahlen am 24.02.91 wurde Johann Gruber zum zweiten Obm.Stv. gewählt.
Bei den Neuwahlen am 27.02.94 wurde Bruno Berger zum Schriftführer gewählt.
Bei den Neuwahlen am 09.03.2003 legt der langjährige Obmann Trost seine Funktion aus gesundheitlichen Gründen zurück. Bei den Neuwahlen wurden folgende Kameraden gewählt:
Obmann: Krogger Anton Obm.Stv.: Gruber Johann und Schwengerer Franz
Schriftführer: Trost Johann Schriftführer Stv. und Pressereferent: Bergmann Johann
Kassier: Posch Josef Kassier Stv.: Schwengerer Heribert
Am 04.02.2006 führte der OV die Dorfmeisterschat im Eisschießen durch, abwechselnd mit dem Sportverein, da sich der Bartclub aufgelöst hat.
Bei der JHV am 12.03 2006 wurde der frühere Obmann des OV und jetzige Schriftführer Johann Trost zum Ehrenobmann ernannt.
Im Juni 2006 bestand der OV aus 129 Mitgliedern, davon sind 14 Kameraden Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges (davon 1 Ehrenobmann, 1 Ehrenmitglied) sowie 115 Kameraden des ÖBH.
Bei der JHV am 04.03.2007 musste nach 4 jähriger Amtszeit wieder eine Neuwahl durchgeführt werden. Alle Funktionäre wurden in ihrem Amt bestätigt.
Bei der Ausschusssitzung am 26.12.2007 legt Schriftführer Johann Trost sein Amt zurück, seine Agenten übernimmt der Stv. Johann Bergmann bis zur Neuwahl. Johann Trost bleibt bis zur Wahl Stv.
Am 12.01.2008 wurde am Freizeitsee Mönichwald die Bez. Meisterschaft im Eisschießen durchgeführt, leider mit wenig Beteiligung. Der OV beteiligte sich mit einem eigenen Wagen (Hochwechselkapelle) beim Blumencorso 2008 in Mönichwald.
Am 25.01 2009 kamen die Vorstände von ÖKB, Musik und Feuerwehr zu einer Aussprache wegen des Verzichts auf Essen und Getränk bei Begräbnissen zusammen. Alle Vereine werden darauf verzichten.
Bei der Ausschusssitzung am 19.04.2009 wurde beschlossen eine Trauerfahne mit ÖKB-Emblem zu kaufe und diese kann auf den Fahnenmast der Gemeinde aufgehängt werden. Weiters wurde von Schriftführer Johann Bergmann angeregt statt des Kranzes eine Sterbekerze zu Verwenden, diese verzierte Kerze wird den Angehörigen nach der Trauerfeier übergeben.